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Würzburg mit Handicaps erleben

Kirchliche Jugendarbeit zeigte Würzburg aus neuer Perspektive

Würzburg: Wie lebt es sich eigentlich mit einer Behinderung in unserer Stadt? Werden Rollstuhlfahrer in Würzburg benachteiligt? Welche Hindernisse gibt es für blinde Menschen auf der Domstraße? All das, und vieles mehr, fragten sich die Teilnehmer des Seminares `Erlebnispädagogik in der Stadt´ der REGIOnalstelle für Kirchliche Jugendarbeit. Ziel der Fortbildung für Jugendgruppenleiter war es, die eigentlich alt bekannte Heimat, aus neuer und ungewohnter Perspektive zu erkunden. Für einen Tag schlüpften die Jugendlichen dabei auch in die Rolle eines Menschen mit Behinderung.

Noch am Vormittag war den Teilnehmern des Seminars ´Erlebnispädagogik in der Stadt` nicht so ganz klar, was sich hinter dieser Fortbildung für Jugendgruppenleiter verbergen würde. Doch die Ausschreibung klang positiv. „Würzburg aus anderen Perspektiven neu entdecken“ stand auf dem Werbeflyer der kirchlichen Jugendarbeit. Des weiteren, so stand dort geschrieben, sei Mut und Neugierde der Teilnehmer gefragt.

Jugendreferent Alexander Kolbow überraschte die Teilnehmer, indem er nach der Begrüßung drei Rollstühle aus einem benachbarten Raum holte. Diese Rollstühle sollten zum Fortbewegungsmittel für einen Vormittag werden. Mit den Rollstühlen war die Aufgabe verbunden, Würzburg auf seine Behindertenfreundlichkeit zu testen und den Kontakt mit den verschiedensten Menschen zu analysieren.

In der Stadt machten die jungen Erwachsenen zahlreiche Erfahrungen mit sich selbst, der Technik und mit anderen Mitmenschen. Beispielsweise war es gar nicht so einfach in einen öffentlichen Bus einzusteigen. Doch der Busfahrer fuhr den Linienbus in einem zweiten Anlauf noch etwas näher an den Gehsteig und die Passanten halfen beim Einsteigen. Des weiteren wurden auch zwei beliebte Würzburger Cafés getestet. Diesen wurde nachgesagt, dass die Betreiber von behinderten Besuchern wenig begeistert sind. Doch auch hier stimmte der Service: Die Bediensteten hoben die Rollstuhlfahrerin über die kleine Treppe ins Café und waren stets freundlich und zuvorkommend.

Am Nachmittag wartete eine neue Aufgabe auf die Jugendlichen. Jetzt sollten sie sich blind – mit Augenbinden gehandicapt – durch die Würzburger Innenstadt bewegen. Dabei half ihnen jeweils eine vertraute Person, welche die Gehandikapten durch die Stadt führte. Blind durchquerten die Jugendlichen die überfüllte Domstraße und nahmen so die verschiedensten Hindernisse wahr. Viele Menschen standen im Weg und die Straßenbahn kreuzte ihren Weg.

Der kirchliche Jugendreferent Alexander Kolbow zieht ein positives Fazit: „Die jugendlichen Testpersonen haben in Würzburg keine unterschwellige Diskriminierung erlebt. Viel mehr war es für die Teilnehmer eine positive Erfahrung, die Stadt einmal aus einer anderen Perspektive zu erkunden. Jetzt können sie viel besser erahnen, wie es sich mit einer Behinderung in Würzburg lebt.“