Das Leben ohne Niere und das lange Warten auf ein Spenderorgan - dies ist das Thema einer TV-Dokumentation, die am Samstag, den 1. November 2008 in TV touring erstmals zu sehen war.
Über mehrere Wochen hat das Fernseh-Team den Karbacher Stefan Endrich im Alltag begleitet und zeichnet mit eindrucksvollen Bildern ein ganz besonderes Porträt dieses sympathischen Menschen. Er erzählt offen und ehrlich davon, wie eine Nierenkrankheit sein Leben veränderte, wie er an Grenzen stieß und wie er mit großer Willensstärke seinen Weg weitergeht und sich dabei im Sport und der Kirchengemeinde einsetzt.
Der Film ist nach meiner eigenen Erfahrung sehr gut im Religionsunterricht verwendbar.
TV touring hat diese 30-minütige Dokumentation von Christine Hermann kostenlos der Medienzentrale zu Verfügung gestellt, wofür wir uns herzlich bedanken. Die DVD kann in der Medienzentrale ausgeliehen oder zu einem geringen Preis in Kopie erworben werden.
Stefan Endrich ist auch bereit, als Referent Schulen zu besuchen, eine Unterrichtsstunde zum Thema zu gestalten und auf Fragen einzugehen. Seine Anschrift lautet: Am Kist 28, 97842 Karbach, Tel.: 09391 6977, stefan.endrich@online.de
Im Begleittext zum Film schreibt Redakteurin Christine Hermann:
„Seit 7 Jahren wartet Stefan Endrich aus Karbach im Landkreis Main-Spessart bereits auf eine neue Niere. Bereits zum zweiten Mal in seinem Leben ist er auf ein neues Spenderorgan angewiesen: 1988 versagen seine Nieren, nur kurze Zeit nach dem Abschluss seines Ingenieurstudiums. Der junge Mann wird damit schon früh erwerbsunfähig - und das, obwohl er Frau und zwei kleine Kinder zu versorgen hat.
1989 bekommt er schließlich eine Spenderniere in der Universitätsklinik Würzburg transplantiert. 12 Jahre später arbeitet auch dieses Organ nicht mehr. Um zu überleben muss Stefan Endrich nun wieder an die Dialysemaschine, dreimal in der Woche ins nahe gelegene Lohr am Main. Auch wenn das Leben des zweifachen Familienvaters durch die Krankheit stark geprägt ist, verliert Stefan Endrich nicht den Mut und die Hoffnung irgendwann eine Spenderniere zu bekommen. Im Gegenteil: Er engagiert sich nicht nur im örtlichen Sportverein und ehrenamtlich in der Kirche, sondern treibt zudem noch intensiv Sport. „Meine Motivation ist eigentlich nicht eine bestimmte Zeit zu laufen, sondern meine Hauptmotivation ist fit zu bleiben und vorbereitet zu sein für die Transplantation“, so Endrich.
Laufen und Volleyball, das sind seine zwei größten Leidenschaften. Dafür lässt er alles stehen und liegen. Vergangenen Sommer hat er noch mehr trainiert als normalerweise, denn Stefan Endrichs Ziel war die Europameisterschaft der Transplantierten- und Dialysepatienten in Würzburg. In drei Sportarten (Volleyball, Schwimmen und Leichtathletik) nahm er Anfang September an den Spielen, die erstmals in Deutschland stattfanden, teil.
Wie lebt ein Dialysepatient und wie schafft er es, dennoch sportlich aktiv zu sein? Diesen Fragen ist Redakteurin Christine Herrmann in diesem Film nachgegangen. Herausgekommen ist eine Dokumentation, die zeigt, wie viel Kraft und Mut in einem Menschen stecken kann, der nicht aufgibt.“
Ulrich Geißler