Würzburg (POW) Buddhisten, Juden, Moslems und Christen leben gemeinsam in Würzburg. Aber wie sie ihren jeweiligen Glauben praktizieren, ist vielen Menschen unklar. Aus diesem Grund machten sich 90 Schülerinnen und Schüler mit einem interreligiösen Shuttle-Bus auf den Weg, die verschiedenen Religionen an ihren Würzburger Gebetsstätten zu besuchen. Eingeladen hatte dazu der Arbeitskreis „Interreligiöser Dialog“ des Würzburger Bündnisses für Zivilcourage.
„Der Arbeitskreis ‚Interreligiöser Dialog’ des Würzburger Bündnisses für Zivilcourage möchte mit dieser Veranstaltung ein Zeichen gegen Vorurteile, Diskriminierung und Intoleranz setzen“, erklärte Jugendreferent Alexander Kolbow von der Kirchlichen Jugendarbeit (kja) der Diözese Würzburg. Gleichzeitig solle die interreligiöse Shuttle-Tour einen weiteren Beitrag zum Dialog zwischen den verschiedenen Religionen leisten.
Das Buddhistische Zentrum in der Zellerau war die erste Station auf der interreligiösen Shuttle-Tour. Sichtlich interessiert drängten sich die 90 Jugendlichen durch den Treppenaufgang in der Friedrichstraße. Im Dachgeschoss wurde die Gruppe von vier Buddhisten begrüßt. Bei einem Quiz durften die Schüler testen, was sie bereits über den buddhistischen Glauben wissen. Mit der Auflösung stellten die Buddhisten gleichzeitig ihren Glauben vor. So konnte man beispielsweise erfahren, dass Buddhisten an die Wiedergeburt glauben.
Den zweiten Halt machte der Bus bei der Moschee von Ahmadyya auf dem Heuchelhof. Hier wurden die Jugendlichen freundlich aufgefordert ihre Schuhe am Eingang auszuziehen. Dieser Bitte folgten die 90 Schüler und betraten anschließend die Moschee. Viele Fragen hatten die Teilnehmer mitgebracht und jede Frage wurde ausführlich beantwortet. Egal ob es sich um Fragen zum Extremismus, zum Kopftuch oder allgemein zur Stellung der Frau in der moslemischen Gesellschaft handelte. Nach dem Gespräch wurden die jugendlichen Teilnehmer von der Ahmadyya-Gemeinde zum Mittagessen eingeladen. Bei Hühnchen mit Reis diskutierten die Jugendlichen ihre gewonnenen Eindrücke und kamen mit den Muslimen ins Gespräch.
Das Christentum war bei der Shuttle-Tour durch die evangelische Kirche Sankt Stephan vertreten. Hier begrüßte Dekan Dr. Günter Breitenbach die Schüler und führte sie kurz in das Christentum ein. Außerdem erklärten drei evangelische Mädchen, wie sie ihren Glauben im Alltag leben. Auf viel Interesse stießen auch die Interessengruppen im Anschluss, die den Jugendlichen die Möglichkeit boten, die Kirche noch einmal genauer zu erkunden. Glanzlicht war hier für viele Teilnehmer die Besichtigung der Orgel, die von Kantor Christian Heidecker extra für die Jugendlichen gespielt wurde.
Die letzte Station machten die Jugendlichen im jüdischen Gemeindezentrum „Shalom Europa“. Vor dem betreten der Synagoge mussten die männlichen Jugendlichen eine Kopfbedeckung aufsetzen. Dann bekamen die Jungen und Mädchen die Synagoge und das Judentum von zwei jüdischen Jugendlichen vorgestellt. Auch ein kurzer Besuch im Museum stand noch auf dem Programm. Im Gemeindesaal von Shalom Europa trafen sich die Jugendlichen anschließend zu einem gemeinsamen Abschlussplenum. Hier wurde gemeinsam erarbeitet, was jede und jeder Einzelne tun kann, um Vorurteile abzubauen und zu einem positiven Miteinander beizutragen.
(0208/0039; E-Mail voraus)
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