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„Unsere Bewohner informieren“

Burkardus Wohnpark der Caritas in Bad Kissingen wagt ungewöhnliches Experiment

Bad Kissingen (POW) Mit einer ungewöhnlichen Idee hat sich der Burkardus Wohnpark der Caritas Einrichtungen gGmbH bei den 10. Bad Kissinger Gesundheitstagen am Samstag, 28. April, präsentiert: Ausschließlich Bewohner des betreuten Wohnens der Senioreneinrichtung beantworteten während des ganzen Tages die Besucherfragen. Hauptamtliche Mitarbeiter waren nicht anwesend. „Unsere Bewohner informieren“, war am Stand zu lesen.

Der Burkardus Wohnpark ist kein gewöhnliches Altenheim. In erster Linie ist er eine großzügige Appartementanlage für betreutes Wohnen mit 146 Wohneinheiten und 49 Pflegeplätzen. Im Gegensatz zu anderen stationären Häusern der Altenhilfe kommen die Bewohner aus dem ganzen Bundesgebiet und aus gutsituierten Verhältnissen. Zu ihnen gehört das Ehepaar Debschitz. Als Kurgast hatte Margit Debschitz (71) Bad Kissingen kennen gelernt. Ihr Mann Rüdiger (74), Ausbilder bei einer internationalen Flugsicherheitsbehörde in Luxemburg, besuchte sie mehrmals dort. 35 Jahre wohnten sie zusammen in Luxemburg. Doch vor eineinhalb Jahren zog das Ehepaar nach Bad Kissingen in den Burkardus Wohnpark um. „Uns gefällt vor allem unsere Selbständigkeit, die wir behalten haben. Wir kannten niemanden, als wir hierher zogen. Doch wir haben schnell Kontakte bekommen und waren nach wenigen Wochen zur ersten Geburtstagsparty eingeladen“, schwärmen die beiden.

Der Anfrage von Elisabeth Beck, der Leiterin des Wohnparks, ob sie zusammen mit anderen Ehepaaren das Haus auf den Gesundheitstagen vertreten würden, stimmte das Ehepaar sofort zu. Was für viele andere Häuser ein Risiko sein mag, Bewohner alleine mit potentiellen Neukunden zusammen zu bringen, war für Beck kein Problem. „Unsere Bewohner haben zwar hohe Ansprüche an Standard, Komfort und Selbständigkeit, doch wir brauchen ihr Urteil nicht zu fürchten. Die offene und ehrliche Information für Messebesucher kann nur von den Bewohnern selbst kommen“, ist sie sich sicher.

Den professionellen Umgang mit Kunden am Stand merkte man dem Ehepaar Debschitz schnell an. Die Messebesucher fragten zur Ausstattung, zum Essen, zur Barrierefreiheit der Wohneinheiten, Betreuung, Verkehrsanbindung und zum Preis-Leistungs-Verhältnis. Einer Mittvierzigerin machte Margit Debschitz klar, dass man sich rechtzeitig um den Lebensabend kümmern müsse. „Man muss sich lösen können.“ Sich mit 70 oder 75 Jahren noch einmal neu zu orientieren und seinen Lebensmittelpunkt zu verlegen, ist sicherlich nicht jedermanns Sache, doch die Bewohner des Burkardus Wohnparks haben diesen Schritt in der Regel nie bereut. Im Gegenteil: „Wir bereuen, dass wir nicht schon viel eher hierher gezogen sind“, beteuerten Gerlinde und Horst Peters, die seit einigen Jahren dort leben und mit der gleichen Überzeugung wie das Ehepaar Debschitz für ihr neues Zuhause warben. Für Elisabeth Beck hat sich der Tag gelohnt: „Das Experiment wird wiederholt.“

lh (Caritas)

(1807/0689; E-Mail voraus)

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