Würzburg (POW) Seit Mittwochnachmittag, 11. Mai, steht die vom Bildhauer Karlheinz Oswald geschaffene Figur des künftigen Seligen Georg Häfner (1900-1942) am Urnengrab des Märtyrers in der Kiliansgruft der Neumünsterkirche in Würzburg. Die 150 Kilogramm schwere Arbeit des in Worms geborenen, aus Mainz stammenden und in Locarno lebenden Künstlers ist aus Corten-Stahl und kommt der Originalgröße Häfners, der 1,76 Meter groß war, sehr nahe.
„Stahl gilt als modernes Material, gleichzeitig aber auch als Zeichen der Vergänglichkeit, was Häfners Schicksal andeuten will“, sagte Oswald bei der Aufstellung der Vollplastik. Die warme Ausstrahlung des rostenden Stahls solle „wie ein Nachglühen sein“. Die Gestalt solle für den Betrachter erkennbar sein und ihn einladen, mit dem neuen Seligen Kontakt aufzunehmen. Nach den Worten von Kunstreferent Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen stellt das neue Kunstwerk Georg Häfner ganz bewusst nicht als Häftling des Konzentrationslagers Dachau, sondern als Seligen dar. Rechtzeitig zum Sonntag, 15. Mai, dem Tag der Seligsprechung, werde dann auch noch das Wort „Seliger“ an der Gedenktafel für Georg Häfner ergänzt, hinter der sich die Urne des im Konzentrationslager Dachau gestorbenen Märtyrers befindet.
Der Bildhauer Karlheinz Oswald schuf im Bistum Würzburg Werke für die Pfarrkirche in Oberpleichfeld und in Kürnach. Weitere Skulpturen Oswalds finden sich unter anderem im Mainzer Dom sowie in Kirchen in Deutschland, Italien und der Schweiz. Die Häfner-Plastik schmückt die Stelle, an der bisher die von Rainer Stoltz 1997 geschaffene Bronzebüste des künftigen Seligen stand. Diese hat jetzt ihren Platz in der Gedenkstätte in der Pfarrkirche Oberschwarzach, wo Häfner ab 1934 als Pfarrer wirkte.