Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat am Donnerstagabend, 18. September, das neue Medienhaus der Diözese Würzburg am Kardinal-Döpfner-Platz 5 gesegnet. Die kirchlichen Medien rief er dazu auf, leidenschaftlich den Menschen als Person zu verteidigen und seine Würde vollkommen zu achten sowie die gewichtigen Fragen der Gegenwart nach Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung und Ehe und Familie aufzugreifen. Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand sagte in seiner Festrede, er erhoffe sich vom Medienhaus kürzere Wege in der Kommunikation und eine Stärkung der Kollegialität.
Bischof Hofmann erinnerte beim Vespergottesdienst in der Sepultur des Kiliansdoms an die rasante technologische Entwicklung der Medien. Sie könnten entscheidend Nachrichten und Wissen verbreiten und damit zur Alphabetisierung und Sozialisierung beitragen. Gleichzeitig könnten die Medien aber auch zu ideologischen Zwecken missbraucht werden und durch obsessive Werbung zu einer Konsum-Fehlhaltung verführen. „An diesem Scheideweg, der die Doppelgesichtigkeit des Fortschritts anzeigt, gilt es auch von unserer Kirche her sicherzustellen, dass diese Medienarbeit im Dienst am Menschen und des Gemeinwohls verbleibt und nicht herrschenden Interessen des Augenblicks ausgeliefert wird. Vulgarität und Gewaltdarstellung haben bei uns keinen Platz.“
Weiter betonte der Bischof, dass Medienfachleute neben der fundierten Kenntnis des journalistischen Rüstzeugs auch den Glauben und die Ethik als Voraussetzung und Grundlage ihres Engagements brauchten. „Unsere Gesellschaft benötigt – um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten – kompetente Journalisten, die auf der Suche nach Wahrheit die religiöse Dimension des Menschen anerkennen und darstellen.“ Es gelte, die Wahrheit unerschrocken zu verbreiten.
Generalvikar Hillenbrand benannte in seiner Ansprache beim Festakt im Hof des neuen Medienhauses unter dem Motto „Nah dran“ Stationen der Medienarbeit im Bistum Würzburg. Als durchgängige Erkenntnis lasse sich festhalten, dass das Bistum Würzburg mit den jeweiligen Medienaktivitäten stets auf neue Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft reagiert habe. Dies zeige sich von der ältesten Medientochter, dem 1850 gegründeten Würzburger katholischen Sonntagsblatt, bis hin zum jüngsten Kapitel der Mediengeschichte des Bistums, der Errichtung einer Fundraising-Stelle im Jahr 2007.
Was nach außen hin wie eine kontinuierliche Erfolgsgeschichte wirke, dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass hinter den einzelnen Entwicklungsschritten ein langes und intensives Suchen nach den besten Lösungen stand, sagte Hillenbrand. Das gelte auch für die Einrichtung des neuen Medienhauses. „Es sei nicht verschwiegen, dass es Ängste gab, eine über lange Zeit gewachsene Eigenprofilierung einzelner Abteilungen könnte durch die Konzentration an einen Ort zurückgedrängt werden. Aber nachdem schon seit 1983 in Würzburg das Medienreferat als Dachorganisation besteht und in Verbindung mit allen Verantwortlichen über sinnvolle Synergieeffekte in unserer Medienarbeit nachgedacht wurde, war dies ein konsequenter Schritt.“ Ein gemeinsames Medienhaus könne – neben kürzeren Wegen in der Kommunikation und einer Stärkung der Kollegialität – dazu beitragen, die dort geleistete Arbeit auch äußerlich sichtbar stärker präsent zu machen. Es könne verdeutlichen, dass sich die verschiedenen Bereiche vom Grund und Ziel ihrer Arbeit her der einen Sendung der Kirche verpflichtet wüssten, die vielstimmig zum Ausdruck komme.
Zu Beginn der Feier hieß der Bereichsleiter Medien, Karl-Peter Büttner, die zahlreichen Gäste aus Kirche, Politik und Medien willkommen und dankte allen, die an der Erneuerung des Medienhauses mitwirkten. Nach Angaben Büttners belaufen sich die Baukosten des neuen Medienhauses am Kardinal-Döpfner-Platz 5 sowie des dahinter liegenden Hauses der Katholischen Büchereiarbeit (KBA) insgesamt auf 2,5 Millionen Euro. Eine weitere Million wurde in die Ausstattung der beiden Häuser investiert. Das neue Medienhaus beherbergt Verlag und Redaktion des Würzburger katholischen Sonntagsblatts, die Internetredaktion, die Hörfunkredaktion sowie die Fernsehredaktion der Diözese Würzburg, außerdem im Hinterhaus die KBA sowie die AV-Medienarbeit. Die Pressestelle des Bischöflichen Ordinariats (POW) bleibt wegen ihrer Doppelfunktion als Medienabteilung und Stabsstelle der Bistumsleitung auch künftig im Generalvikariat in der Domerschulstraße 2.
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