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Caritas im Bistum

Kinder begrüßen Bischof Franz Jung in Riedenberg

Würzburg, 14.12.2023. Alljährlich vor Weihnachten besucht Bischof Dr. Franz Jung soziale Einrichtungen in der Diözese. Dieses Mal heißen die Kinder der St. Martin Schule und des Kinder- und Jugenddorfs St. Anton in Riedenberg den Bischof herzlich willkommen.

Verwechslung ausgeschlossen: In den letzten Wochen war die Aufregung in der St. Martin Schule in Riedenberg deutlich zu spüren, denn ein echter Bischof hatte seinen Besuch angekündigt. „Ein Bischof? Erst letzte Woche war doch der heilige Bischof Nikolaus zu Gast in unserer Schule“, wunderte sich eine Schülerin. Da war die Aufregung unter den Schülerinnen und Schülern natürlich groß. Doch Bischof Dr. Franz Jung konnte die Fragen der Kinder schnell klären: „Ich bin der Bischof von Würzburg und nicht der heilige Bischof Nikolaus. Aber in gewisser Weise doch ein Nachfolger des heiligen Mannes aus Myra.“

In Ankündigung des Besuchers und zur Erklärung für die Schülerinnen und Schüler hatte im Vorfeld auch Schulleiter Friedrich Pray beigetragen: „Ich habe den Schülerinnen und Schülern in der letzten Woche ein Bild von Ihnen gezeigt“, erklärte er Jung lachend. „Als dann eine Schülerin, die auch Messdienerin ist, Sie von einem Bild aus der Sakristei der Kirche, in der sie ihren Dienst tut, wiedererkannte, war schnell alles klar.“

Dass die Kinder sich auf ihren Besucher sehr freuten, zeigen auch die vielen Darbietungen auf der „Bischofsbühne“, die sie im Vorfeld akribisch einstudiert hatten. Als Ehrengast durfte Bischof Franz in der Aula in der Mitte zwischen den Schülerinnen und Schülern Platz nehmen und die Aufführungen der Kinder genießen. Mit dabei waren weihnachtliche Gesänge und Gedichte sowie die Nacherzählung der Geschichte des Heiligen Martin als Namensgeber der Schule. Bischof Franz dankte den Schülerinnen und Schülern für ihren tollen Einsatz.

Dann hieß es wieder Abschied nehmen. „Wir als Schule sind wie eine Herde und Sie sind unser Hirte, daher haben wir uns ein besonderes Geschenk für Sie überlegt“, sagte am Ende Schülerin Lena, die die Moderation auf der Bühne übernommen hatte. Als Erinnerung an seinen Besuch in der St. Martin Schule bekam er deshalb einen von den Schülerinnen und Schülern selbstgebastelten Bischofsstab überreicht.

Bevor Bischof Franz Jung die Aufführung in der Aula bestaunte, lernte er noch die Kleinsten in der St. Martin Schule aus der Schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) kennen. Sie begrüßen ihn in der Kapelle, die in den Morgenstunden weihnachtlich beleuchtet ist. In der Adventszeit kommen die Erzieherinnen hier jeden Tag mit den Kindern zusammen, um ihnen die Weihnachtsgeschichte näherzubringen. Bei einem Lichtritual und stimmungsvoller Musik im Hintergrund werde so für die Kinder, die vielfach aus schwierigen Verhältnissen kommen und den Zauber von Weihnachten nur bedingt kennen, dieser spürbar.

„Der Mensch macht den Unterschied“

„An unserer Schule bringt sich jeder auf seine eigene und besondere Weise ein“, erklärt anschließend Schulleiter Pray die Besonderheit der St. Martin Schule in Riedenberg, eine Einrichtung unter Trägerschaft der Caritas Schulen gGmbH. „Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Er macht den Unterschied.“ Als Sonderpädagogisches Förderzentrum setzen sich die Lehrkräfte der Schule dafür ein, die Schülerinnen und Schüler in ihrem individuellen Förderbedarf ganzheitlich zu unterstützen und zu fördern. Dies beginne schon im Alter von etwa drei Jahren in der SVE und ziehe sich dann bis zur 9. Jahrgangstufe durch. „Haltung zu vermitteln und die Schüler auf das Leben nach der Schule vorzubereiten, ist unser oberstes Ziel“, bringt es Schulleiter Pray auf den Punkt. Derzeit besuchen etwa 120 Kinder die St. Martin Schule in Riedenberg.

Kinder- und Jugenddorf St. Anton

Nur wenige Meter weiter neben der St. Martin Schule befindet sich das Kinder- und Jugenddorf St. Anton, das vom Diözesancaritasverband Würzburg getragen wird. Hier finden Kinder- und Jugendliche einen geschützten Ort, denen es in ihrem familiären Umfeld nicht gut geht. „Wir bieten unseren jungen Bewohnern ein Zuhause“, erklärt Einrichtungsleiter Stephan Schilde, bevor er den Bischof zu einem Rundgang über das Gelände einlädt. Gemeinsam besuchen sie eine der Wohngruppen, in der aktuell sechs Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 17 in einer Gemeinschaft zusammenleben. „Das unterschiedliche Alter bringt den Vorteil mit sich, dass die Kinder wie Geschwister aufwachsen“, berichtet Schilde.

Dann sind die Kinder dran: Stolz zeigen sie dem Bischof ihre Zimmer und berichten aus ihrem Leben im Kinder- und Jugenddorf St. Anton. Dass die Kinder schon viel durchmachen mussten, merkt man ihnen in diesem Augenblick nicht an – gerade auch, weil die Sozialpädagogen sowie die Erzieherinnen und Erzieher in St. Anton sehr liebevoll und bedürfnisorientiert mit ihnen umgehen. „Wir arbeiten hier in einem Schichtsystem“, knüpft Schilde daran an, so sei gewährleistet, dass die Kinder und Jugendlichen rund um die Uhr betreut werden.

Während die meisten Wohnbereiche von Mädchen und Jungen gemischt bewohnt werden, gibt es auch ein Wohnhaus in St. Anton, in dem Mädchen im Teenie-Alter unter sich sind. „Diese Mädchen brauchen diesen Raum“, erklärt Schilde diese Besonderheit. Männer haben hier eigentlich keinen Zugang, doch für den Bischof machen die Mädchen eine Ausnahme. Ihn begrüßen sie herzlich und erzählen im gerne aus ihrem Leben und von ihrer Gemeinschaft in der Wohngruppe.

Für ältere Jugendliche gibt es in St. Anton außerdem die Möglichkeit, eigene Appartements zu bewohnen, berichtet Einrichtungsleiter Schilde dann noch. Hier leben und organisieren sie ihr Leben in großen Teilen selbst, haben aber auch immer die Möglichkeit, einen erwachsenen Ansprechpartner zu finden. „Die Jugendlichen lernen so sehr viel, für ihr Leben und die Zeit nach dem Kinder- und Jugenddorf St. Anton.“ Spätestens mit 21 Jahren ziehen die Bewohnerinnen und Bewohner von St. Anton ihrer eigenen Wege und lassen die Zeit in Riedenberg hinter sich. Viele kämen im Erwachsenenalter aber immer wieder einmal zurück, so Schilde. „Hier sind sie groß geworden. St. Anton ist ein Teil ihrer Geschichte.“

Dank für den Besuch

Zum Abschluss des Kurzbesuchs in Riedenberg kommt Bischof Dr. Franz Jung dann noch mit den Mitarbeitervertreterinnen des Kinder- und Jugenddorfs St. Anton zusammen. Der Fachkräftemangel bereite auch ihrer Einrichtung große Probleme, berichten sie. „Auch der ländliche Standort Riedenberg am nördlichsten Rand der Diözese habe daran seinen Anteil“, sagt eine der Frauen, während ihre Kolleginnen zustimmend nicken.

Dass es sich aber lohnt, hier zu arbeiten und den Kindern und Jugendlichen ein Zuhause zu geben, hat heute auch Bischof Dr. Franz Jung erfahren. „Danke für Ihre wichtige Arbeit, die Sie hier leisten und danke, dass ich die St. Martin Schule und das Kinder- und Jugenddorf St. Anton heute besuchen konnte“, verabschiedet er sich am Ende seiner Stippvisite in Riedenberg, auf der er von Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Caritasverbandes, begleitet wurde.

Theresa Hepp | Caritas