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Große Gemeinschaften und kleine Einheiten

Im Dekanat Lohr am Main gibt es künftig elf Pfarreiengemeinschaften für 44.000 Katholiken

Lohr am Main/Marktheidenfeld (POW) Mit rund 44.000 Katholiken in 27 Pfarreien, elf Kuratien und zwölf Filialen zählt das Dekanat Lohr am Main zu den größten im Bistum. Ab 2010 sind elf Pfarreiengemeinschaften vorgesehen, von denen bisher zwei errichtet sind. Die zum Dekanat Lohr zählende Pfarrei Wiesthal mit Filiale Krommenthal und die Kuratie Neuhütten gehören mittlerweile zur Pfarreiengemeinschaft Hochspessart. Sie werden künftig dem Dekanat Aschaffenburg-Ost zugeordnet. „Es muss sich mehr ändern als nur Strukturen. Ich hoffe auf ein Mehr an Miteinander“, sagt Dekan Hermann Becker (Marktheidenfeld) zur Situation in seinem Dekanat (siehe Interview). Die Gemeinden im Dekanat Lohr am Main auf dem Weg zu Pfarreiengemeinschaften: ein Zwischenbericht.

Im Dekanat Lohr stehen den größeren Städten Lohr und Marktheidenfeld im Maintal viele kleine bis kleinste Pfarreien im Spessart und auf der Fränkischen Platte gegenüber. Wichtige geistliche Zentren sind der Wallfahrtsort Mariabuchen, das Kloster der Missions-Dominikanerinnen in Neustadt am Main mit seinen Einrichtungen und Burg Rothenfels. In Sendelbach gibt es das Seniorenschwesternhaus der Dillinger Franziskanerin. 91 Jahre wirkten die Mariannhiller Missionare bis 2003 im Dienst der Jugend in der Stadt Lohr. Bedeutend für die Ökumene ist die Christusbruderschaft in Triefenstein. Für die Seelsorge ist das Bruder-Konrad-Haus in Lohr zentrale Anlaufstelle. Dort befinden sich die Dienststellen der Ehe-, Familien- und Lebensberatung, der Schwangerenberatung sowie des Diözesanbüros Main-Spessart. Der Caritasverband ist unter anderem mit zwei Sozialstationen, dem Seniorenzentrum Sankt Martin in Lohr, Kindergärten und Beratungsdiensten präsent.

Das Dekanat ist geschichtlich geprägt von seiner jahrhundertelangen Grenzlage zwischen den Bistümern Würzburg und Mainz. Stolz ist man in Lohr auf den 1730 dort geborenen späteren Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal. In Lohr und in Marktheidenfeld gibt es mehrere große Arbeitgeber in der Industrie und im Handel. „Die Arbeitslosigkeit ist relativ niedrig, die Wirtschaft boomt im Raum Lohr“, sagt Geschäftsführer Johannes Weismantel vom Diözesenbüro in Lohr. Ansonsten ist die Region eher landwirtschaftlich geprägt – vor allem auf der Fränkischen Platte zwischen Steinfeld und Birkenfeld. Aus vielen kleinen Kommunen wandern junge Familien ab.

Bereits seit 4. Februar 2002 errichtet ist die Pfarreiengemeinschaft Erlenbach-Triefenstein. Zu ihr gehören die Pfarrei Erlenbach mit Filiale Tiefenthal, die Pfarreien Homburg am Main, Lengfurt und Trennfeld sowie die Filiale Rettersheim. Rund 5000 Gläubige leben in diesen Gemeinden. Leiter ist Pfarrer Alfred Bauer. Mit den so genannten „Brückenbauern“ gibt es ein engagiertes Pfarreiengemeinschaftsteam. Seit 1. Januar 2005 errichtet ist die Pfarreiengemeinschaft Frammersbach-Habichsthal-Partenstein. Die drei Pfarreien im Spessart mit rund 5100 Gläubigen arbeiten gut zusammen. Pfarrer ist seit 2006 Bernhard Albert.

Die größte Pfarreiengemeinschaft im Dekanat bilden künftig die Gemeinden im Lohrer Talkessel mit zirka 7800 Katholiken. Zu ihr gehören die Pfarreien Lohr-Sankt Michael mit Filiale Wombach und Lohr-Sankt Pius mit Filiale Sackenbach, die Pfarreien Rechtenbach und Rodenbach sowie die Kuratie Sankt Elisabeth am Bezirkskrankenhaus Lohr. Leiter ist ab 1. Mai 2008 Pfarrer Sven Johannsen, der von Bad Brückenau nach Lohr wechselt. Unterstützt wird er unter anderen von Pfarrvikar Thomas Geuppert in Rechtenbach, der gleichzeitig Dekanatsjugendseelsorger ist, sowie von einem Seelsorgeteam. Die drei benachbarten Pfarreien Pflochsbach, Sendelbach und Steinbach mit zusammen rund 3000 Katholiken haben den Weg zur Zusammenarbeit begonnen. Leiter dieser künftigen Pfarreiengemeinschaft ist seit 2006 Pfarrer Christoph Dörringer.

Die kleinste Seelsorgeeinheit bilden die beiden Kuratien Ruppertshütten und Neuendorf mit rund 1500 Katholiken. Trotz mancher Unterschiedlichkeit zwischen dem Spessartdorf und dem Ort im Maintal haben die Gemeinden nach Angaben des Referats Gemeindeentwicklung der Diözese Würzburg bereits zusammengefunden. Pfarrer ist seit Dezember 2007 Heinz-Peter Martin. Eine weitere kleine Pfarreiengemeinschaft mit rund 2000 Katholiken setzt sich aus der Pfarrei Steinfeld mit Filiale Hausen und der Kuratie Waldzell zusammen. Pfarrer ist seit 2006 Slawomir Olszewski. Eine informelle Zusammenarbeit gibt es bereits.

Nach dem Votum der Gemeindemitglieder der Filiale Marienbrunn der Pfarrei Hafenlohr für die Pfarreiengemeinschaft Marktheidenfeld setzt sich diese aus der Pfarrei Marktheidenfeld, der Kuratie Zimmern und der Filiale Marienbrunn zusammen. Die Pfarreiengemeinschaft wird rund 5400 Gläubige umfassen. Pfarrer ist Dekan Hermann Becker. Die Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungen haben bereits erste Kontakte geknüpft.

Rund um Kreuzwertheim sammelt sich die künftige Pfarreiengemeinschaft mit den Pfarreien Kreuzwertheim, Schollbrunn mit Filiale Hasloch, Unterwittbach mit Filiale Wiebelbach sowie der Kuratie Röttbach. Mit rund 2600 Katholiken ist die Pfarreiengemeinschaft zahlenmäßig zwar nicht so groß, sie umfasst aber viele kleinere Orte. Die Zusammenarbeit hat trotz dieser Zersplitterung begonnen. Pfarrer ist Thomas Wollbeck, der im Herbst 2008 aber nach Wenigumstadt, Ringheim und Pflaumheim wechseln wird. Ebenfalls begonnen hat die Zusammenarbeit der Pfarrei Esselbach mit Filiale Oberndorf und der Kuratie Bischbrunn. Pfarrer der rund 3100 Gläubige zählenden künftigen Pfarreiengemeinschaft ist seit 2006 Alexander Eckert.

Noch ganz am Anfang steht die Zusammenarbeit in zwei künftigen Pfarreiengemeinschaften: Die Pfarrei Hafenlohr, die Pfarrei Neustadt am Main mit Filiale Erlach, die Pfarrei Rothenfels mit Filiale Bergrothenfels und die Kuratie Windheim sollen eine Pfarreiengemeinschaft mit rund 3100 Katholiken bilden. Derzeit ist Wilhelm Kneisel Pfarrer in Hafenlohr und Kuratus in Windheim, Alkuin Mahr ist Pfarrer in Neustadt und Rothenfels. Die Pfarreien Birkenfeld, Karbach und Urspringen sowie die Kuratien Ansbach und Roden sollen eine weitere Pfarreiengemeinschaft werden. Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung von Urspringen haben sich mittlerweile endgültig für diese Pfarreiengemeinschaft entschieden. Sie umfasst dann insgesamt rund 4600 Katholiken. Pfarrer von Birkenfeld, Ansbach und Roden ist Adam Possmayer. In Karbach wirkt Pfarrer Albert Gliesche und in Urspringen Pfarrer Winfried Heid.

(0308/0098)