Würzburg/Ebrach/Oberschwarzach (POW) Auf den Spuren des neuen Seligen Georg Häfner sind rund 70 Priester und Diakone der Diözese Würzburg am Freitag, 3. Juni, von Ebrach nach Oberschwarzach gewallt. Beim Gottesdienst in Handthal unterstrich Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand die Geradlinigkeit, profilierte Spiritualität und enge Verbundenheit des damaligen Oberschwarzacher Pfarrers mit seiner Gemeinde. Weihbischof Boom betonte bei der abschließenden Vesper in der Pfarrkirche Oberschwarzach, nicht die Kirche sei das Erste, sondern Gott und der Mensch.
Die Priester und Diakone waren in der Pfarrkirche in Ebrach gestartet. Der Weg führte sie dann nach Handthal, wo sie in der Filialkirche Sankt Magdalena die Eucharistie feierten. Generalvikar Hillenbrand bezeichnete den Seligen Georg Häfner in seiner Predigt als Priester mit Rückgrat. Seine Geradlinigkeit habe der Selige, der ab 1934 als Pfarrer in Oberschwarzach wirkte, nur durchhalten können, weil er sich gehalten wusste. Häfner habe aus der profilierten Spiritualität des Karmel gelebt. Er sei sich der ständigen Nähe Gottes bewusst gewesen. Durch Gebet und Betrachtung sei er intensiv mit Jesus Christus verbunden gewesen. Im Konzentrationslager Dachau habe Häfner sich eng mit seiner Gemeinde und ihren Filialen verbunden gewusst. „Spiritualität ist keine Selbstgenügsamkeit, sondern eine Haltung der Stellvertretung, die Jesus uns vorgelebt hat“, sagte der Generalvikar.
Weihbischof Boom begleitete die Pilger durch die Weinberge von Handthal nach Oberschwarzach. Bei der Vesper in der Pfarrkirche Oberschwarzach bezeichnete er die Wallfahrt durch das Pfarrgebiet des Seligen Georg Häfner als Ermutigung. Häfner sei ihm in der Zeit der Vorbereitung auf die Seligsprechung am 15. Mai zu einer Gestalt des Trostes geworden. „Wir sind keine Superstars und werden es auch nicht“, sagte der Weihbischof zu den Priestern und Diakonen mit Blick auf das Leben und Leiden von Georg Häfner. Jeder dürfe sich aber von Gott geliebt wissen. Wer sich in Gottes Nähe wisse, sei selig. Es sei ein großer Trost, einen Bruder wie Georg Häfner als Vorbild und Helfer zu haben.
Ein gemütliches Beisammensein in der „Alten Scheune“ rundete den Wallfahrtstag ab.