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Gedanken zum Evangelium – 15. Sonntag im Jahreskreis

Die Saat, die in uns wächst

In der Bibelgeschichte in einfacher Sprache erzählt Jesus von einem Sämann, der voller Hingabe die Samen fürs Getreide aussät. Doch was möchte Jesus seinen Zuhörern – und damit auch uns – sagen?

Evangelium

An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees. Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich. Und alle Menschen standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen in Gleichnissen. Er sagte: Siehe, ein Sämann ging hinaus, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil auf den Weg und die Vögel kamen und fraßen es. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat. Ein anderer Teil aber fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. Wer Ohren hat, der höre!   

Matthäus 13,1–9

Das Gleichnis vom Sämann lautet in einfacher Sprache so:

Einmal waren wieder ganz viele Menschen gekommen, um Jesus zu sehen und eine Geschichte von ihm zu hören. Jesus erzählte ihnen von einem Mann, der ein Stück Land besaß und sich Samenkörner kaufte, um sie auf dem Land auszusäen, denn er wollte Getreide ernten. Als der Mann die Samenkörner ausstreute, fielen einige auf die Straße. Da kamen die Vögel und pickten sie auf.

Einige Körner fielen auch unter dichtes Gestrüpp und blieben dort liegen. Oder sie fielen zwischen Steine, wo sie vertrockneten. Die Samenkörner aber, die auf die feuchte, gute Erde fielen, wurden zu grünen Pflänzchen und später zu großen Getreidehalmen, die der Mann ernten konnte. Darüber freute sich der Bauer sehr.

Was will uns Jesus mit diesem Gleichnis erzählen? Gott ist gut zu den Menschen. Er bietet allen seine Freundschaft an. Aber die Menschen sind verschieden. Manche wollen von Gott nichts wissen. Andere vergessen ihn schnell wieder. Manche aber nehmen Gottes Freundschaft an und leben mit ihm.

Hat Gott in meinem Leben einen Raum?

In der Bibelgeschichte in einfacher Sprache erzählt Jesus von einem Sämann, der voller Hingabe die Samen fürs Getreide aussät. Wenn ich mir den Mann so vor meinem inneren Auge vorstelle, habe ich das Gefühl, dass ihn scheinbar nichts von seiner Arbeit auf dem Feld abbringen kann.

Und Jesus wählt hier ein Bild, das sich der damalige Zuhörer gut vorstellen konnte, denn viele Menschen bestellten damals die Felder. Doch was möchte Jesus seinen Zuhörern – und damit auch uns – sagen?

Mit dem Samenkorn ist hier das Wort Gottes gemeint. Schauen wir uns doch einmal die Bilder genauer an:

Einige Samen fielen auf die Straße. Ein Ort, an dem sie keine Möglichkeit hatten, zu einem großen Getreide zu werden, denn die Vögel waren sofort zur Stelle. Damit meint Jesus, dass manche Menschen gar nicht genau hinhören, was Christus ihnen sagen will. Gott hat hier keinen Raum, im Leben des Menschen zu wirken.

Das nächste Bild berichtet von dichtem Gestrüpp: Wer schon einmal versucht hat, in dichtem Gestrüpp etwas zu pflanzen, wird gemerkt haben, dass die Pflanze gar keine Möglichkeit zum Aufgehen hat, weil vieles andere ihr den Raum nimmt. Genauso ist es mit dem Wort Gottes, das im Leben oftmals keinen dauerhaften Platz hat, denn sobald Stress aufzieht oder Krisen kommen, verlieren viele Gott aus dem Blick.

Und nun zum letzten Bild. Jeder Gärtner wird diesen Idealzustand lieben: feuchte gute Erde für die Saat. So würde sich auch Jesus unser Herz wünschen: dass wir offen für ihn sind und ihm einen Platz bei uns geben. So dass unser Glaube und unser Vertrauen in ihn stetig weiter wachsen können.

Doch wie bringen wir seine Saat in uns zum Keimen und Wachsen? Zum einen, indem wir versuchen, ihn immer wieder in unserem Leben wahrzunehmen. Ich frage mich zum Beispiel regelmäßig am Abend: Wo ist mir heute Gott begegnet? Zum anderen können wir versuchen, ihn immer wieder in der Stille und im Gebet zu suchen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und dass Sie immer wieder Gottes Wirken in Ihrem Leben spüren.

Herzliche Grüße,     

Maria Krines

Maria Krines (maria.krines@bistum-wuerzburg.de) ist Gemeindereferentin in der
Einrichtung für Menschen mit Behinderungen in Maria Bildhausen.