Óbidos/Würzburg (POW) Ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr 2024 wünscht Bernardo Johannes Bahlmann, Bischof des brasilianischen Partnerbistums Óbidos, den Gläubigen im Bistum Würzburg. „Dieses Jahr 2023 war irgendwie anders als die vorherigen Jahre“, schreibt er in seinem Weihnachtsgruß. Die Welt habe sich verändert, mit neuen Situationen und Herausforderungen. „Das fordert uns auf, sich der neuen Realität anzupassen und neue Wege und Formen zu finden, auch im pastoralen wie im sozialen Bereich.“
Nach einer sehr heftigen Dürre- und Trockenzeit habe kürzlich wieder der Regen eingesetzt. „Leider sind die Flüsse auf einen Niedrigstand gesunken, wie man es seit der Aufzeichnung des Wasserpegels und des Wetters in dieser Amazonasregion noch nie erlebt hat.“ Das sei für die Menschen, Tiere und die Umwelt eine große Herausforderung, und der Eindruck entstehe, dass die Schöpfung Gottes des Klimawandels müde geworden ist. „Die Menschen, die an den Flüssen leben, haben oftmals nicht genügend zu essen und zu trinken. Das Fischsterben kommt noch hinzu. Die Wälder halten die Hitze nicht mehr aus und die ganze Luft ist durch Brände voller Qualm und Rauch.“ Die Hoffnung sei nun der lebensspendende Regen, der alles wieder aufblühen und grünen lasse.
„An dieser Stelle möchte ich auch allen danken, die uns in diesem Jahr wieder großzügig unterstützt haben. Ohne die Solidarität und Hilfe von so vielen Wohltäterinnen und Wohltätern wären wir nicht in der Lage, das zu tun, was wir für die Menschen in Amazonien tun.“
Dankbar sehe Bahlmann auf das Jahr 2023 zurück. „Zuerst möchte ich den Besuch einer kleinen Delegation aus unserem Partnerbistum Würzburg herausheben, der im Januar stattgefunden hat. Angeführt wurde die kleine Gruppe von Bischof Franz Jung, zu der auch Bischof John Chrisostom Ndimbo aus unserem Partnerbistum Mbinga, Tansania, gehörte. Die Delegation konnte viele gute Eindrücke aus dem Amazonasgebiet mitnehmen. Die Freundschaft und Solidarität unter den Bistümern konnte dadurch weiter vertieft werden. In diesem Jahr konnten wir auch viele Aktivitäten sowie Pfarrfeste, die bei uns tagelang dauern, wieder aufnehmen; wie in der Zeit vor der Pandemie.“
Zwei neue Kirchen hat Bischof Bahlmann im vergangenen Jahr geweiht. „Das ist immer ein Highlight für die Gemeinde und stärkt den Glauben.“ Mehr als 2300 jungen Menschen spendete er die Firmung. „In den 15 Jahren meiner Tätigkeit hier im Bistum hatten wir ein kleines ‚Jubiläum‘, denn es wurde in der kleinen Gemeinde ‚Maria Teresa‘ in der Nähe von Óbidos der 20.000 Firmling gefirmt. Für uns sind das Rekordzahlen.“
Das Krankenhausschiff „Papa Francisco“ hat laut Bahlmann bislang insgesamt 86 Expeditionen durchgeführt. Seit dem Start wurden in den vier Jahren 420.000 Behandlungen registriert. Mittlerweile ist das Krankenhausschiff in 17 Munizipien (Landkreisen) und in den vier (Erz-)Bistümern Santarém, Xingu-Altamira, Itaituba und Óbidos unterwegs, in einem Gebiet, welches vier bis fünf Mal so groß ist wie Deutschland. Die drei katholischen Krankenhäuser in der Diözese entwickelten sich ebenfalls gut. „Wir sind dabei, mit anderen katholischen Einrichtungen ein Konzept für eine integrale Entwicklung des Gesundheitsbereiches in unserer Region zu erarbeiten.“
Weitere soziale Projekte und Einrichtungen in der Diözese hätten ebenfalls ein sehr positives Jahr des Wachstums verzeichnet. Die Fazenda da Esperança, eine Einrichtung der Drogentherapie, habe nun 40 Recuperanten, ein Projekt für Frauen und Kinder ist in vier Pfarreien eingesetzt und „kann mit der Unterstützung vieler Helferinnen und Helfer ausgezeichnete Arbeit leisten. Der Kindergarten, die Kinderpastoral und die Jugendzentren haben immer ein volles Programm. Vielen Menschen wird unermüdlich geholfen.“ Möglich sei das alles nur durch das Wohlwollen vieler Menschen. „Ich danke nochmals ganz herzlich für die Solidarität und Großzügigkeit.“
(0124/0019; E-Mail voraus)
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