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„Danke für Ihre wichtige Arbeit“

Bischof Dr. Franz Jung besucht Sankt-Martin-Schule und Kinder- und Jugenddorf Sankt Anton in Riedenberg

Riedenberg (POW) Verwechslung ausgeschlossen: In den vergangenen Wochen ist die Aufregung in der Sankt-Martin-Schule in Riedenberg (Landkreis Bad Kissingen) deutlich zu spüren gewesen, denn ein echter Bischof hatte seinen Besuch angekündigt. „Ein Bischof? Erst vergangene Woche war doch der heilige Bischof Nikolaus zu Gast in unserer Schule“, wunderte sich eine Schülerin. Die Aufregung unter den Schülerinnen und Schülern war natürlich groß. Doch Bischof Dr. Franz Jung konnte am Mittwoch, 13. Dezember, die Fragen der Kinder schnell klären: „Ich bin der Bischof von Würzburg und nicht der heilige Bischof Nikolaus. Aber in gewisser Weise doch ein Nachfolger des heiligen Mannes aus Myra.“

Zur Erklärung für die Schülerinnen und Schüler hatte im Vorfeld auch Schulleiter Friedrich Pray beigetragen: „Ich habe den Schülerinnen und Schülern in der letzten Woche ein Bild von Ihnen gezeigt“, erklärte er Jung lachend. „Als dann eine Schülerin, die auch Messdienerin ist, Sie von einem Bild aus der Sakristei der Kirche, in der sie ihren Dienst tut, wiedererkannte, war schnell alles klar.“

Dass die Kinder sich auf ihren Besucher sehr freuten, zeigten auch die vielen Darbietungen auf der „Bischofsbühne“, die sie im Vorfeld akribisch einstudiert hatten. Als Ehrengast durfte Bischof Jung in der Aula in der Mitte zwischen den Schülerinnen und Schülern Platz nehmen und die Aufführungen der Kinder genießen. Mit dabei waren weihnachtliche Gesänge und Gedichte sowie die Nacherzählung der Geschichte des heiligen Martin als Namensgeber der Schule. Der Bischof dankte den Schülerinnen und Schülern für ihren Einsatz.

Dann hieß es, wieder Abschied zu nehmen. „Wir als Schule sind wie eine Herde, und Sie sind unser Hirte, daher haben wir uns ein besonderes Geschenk für Sie überlegt“, sagte am Ende Schülerin Lena, die die Moderation auf der Bühne übernommen hatte. Als Erinnerung an seinen Besuch in der Sankt-Martin-Schule bekam der Bischof deshalb einen von den Schülerinnen und Schülern selbstgebastelten Bischofsstab überreicht.

Bevor Bischof Jung die Aufführung in der Aula bestaunte, lernte er noch die Kleinsten in der Sankt-Martin-Schule aus der Schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) kennen. Sie begrüßten ihn in der Kapelle, die in den Morgenstunden weihnachtlich beleuchtet war. In der Adventszeit kommen die Erzieherinnen hier jeden Tag mit den Kindern zusammen, um ihnen die Weihnachtsgeschichte näherzubringen. Bei einem Lichtritual und stimmungsvoller Musik im Hintergrund werde so für die Kinder, die vielfach aus schwierigen Verhältnissen kommen und den Zauber von Weihnachten nur bedingt kennen, dieser spürbar.

„An unserer Schule bringt sich jeder auf seine eigene und besondere Weise ein“, erklärte anschließend Schulleiter Pray die Besonderheit der Sankt-Martin-Schule in Riedenberg, eine Einrichtung unter Trägerschaft der Caritas Schulen gGmbH. „Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Er macht den Unterschied.“ Als Sonderpädagogisches Förderzentrum setzen sich die Lehrkräfte der Schule dafür ein, die Schülerinnen und Schüler in ihrem individuellen Förderbedarf ganzheitlich zu unterstützen und zu fördern. Das beginne schon im Alter von etwa drei Jahren in der SVE und ziehe sich dann bis zur 9. Jahrgangsstufe durch. „Haltung zu vermitteln und die Schüler auf das Leben nach der Schule vorzubereiten, ist unser oberstes Ziel“, sagte Schulleiter Pray. Derzeit besuchen etwa 120 Kinder die Sankt-Martin-Schule.

Nur wenige Meter weiter neben der Sankt-Martin-Schule befindet sich das Kinder- und Jugenddorf Sankt Anton, das vom Diözesan-Caritasverband Würzburg getragen wird. Hier finden Kinder und Jugendliche einen geschützten Ort, denen es in ihrem familiären Umfeld nicht gut geht. „Wir bieten unseren jungen Bewohnern ein Zuhause“, erklärte Einrichtungsleiter Stephan Schilde, bevor er den Bischof zu einem Rundgang über das Gelände einlud. Gemeinsam besuchten sie eine der Wohngruppen, in der aktuell sechs Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 17 Jahren in einer Gemeinschaft zusammenleben. „Das unterschiedliche Alter bringt den Vorteil mit sich, dass die Kinder wie Geschwister aufwachsen“, berichtete Schilde.

Dann waren die Kinder dran: Stolz zeigten sie dem Bischof ihre Zimmer und berichteten aus ihrem Leben im Kinder- und Jugenddorf Sankt Anton. Dass die Kinder schon viel durchmachen mussten, merkte man ihnen in diesem Augenblick nicht an – gerade auch, weil die Sozialpädagogen sowie die Erzieherinnen und Erzieher in Sankt Anton sehr liebevoll und bedürfnisorientiert mit ihnen umgehen. „Wir arbeiten hier in einem Schichtsystem“, erklärte Schilde. So sei gewährleistet, dass die Kinder und Jugendlichen rund um die Uhr betreut werden.

Während die meisten Wohnbereiche von Mädchen und Jungen gemischt bewohnt werden, gibt es auch ein Wohnhaus in Sankt Anton, in dem Mädchen im Teenie-Alter unter sich sind. „Diese Mädchen brauchen diesen Raum“, erklärte Schilde diese Besonderheit. Männer haben hier eigentlich keinen Zugang, doch für den Bischof machten die Mädchen eine Ausnahme. Sie begrüßten ihn herzlich und erzählten ihm gerne aus ihrem Leben und von ihrer Gemeinschaft in der Wohngruppe.

Für ältere Jugendliche gibt es in Sankt Anton außerdem die Möglichkeit, eigene Appartements zu bewohnen, berichtete Einrichtungsleiter Schilde. Hier leben und organisieren sie ihr Leben in großen Teilen selbst, haben aber auch immer die Möglichkeit, einen erwachsenen Ansprechpartner zu finden. „Die Jugendlichen lernen so sehr viel, für ihr Leben und die Zeit nach dem Kinder- und Jugenddorf Sankt Anton.“ Spätestens mit 21 Jahren ziehen die Bewohnerinnen und Bewohner von Sankt Anton ihrer eigenen Wege und lassen die Zeit in Riedenberg hinter sich. Viele kämen im Erwachsenenalter aber immer wieder einmal zurück, sagte Schilde. „Hier sind sie groß geworden. Sankt Anton ist ein Teil ihrer Geschichte.“

Zum Abschluss kam der Bischof dann noch mit den Mitarbeitervertreterinnen des Kinder- und Jugenddorfs zusammen. Der Fachkräftemangel bereite auch ihrer Einrichtung große Probleme, berichten sie. „Auch der ländliche Standort Riedenberg am nördlichsten Rand der Diözese hat daran seinen Anteil“, sagte eine der Frauen, während ihre Kolleginnen zustimmend nickten.

Dass es sich aber lohne, hier zu arbeiten und den Kindern und Jugendlichen ein Zuhause zu geben, habe auch Bischof Jung erfahren, erzählte er. „Danke für Ihre wichtige Arbeit, die Sie hier leisten und danke, dass ich die Sankt-Martin-Schule und das Kinder- und Jugenddorf Sankt Anton heute besuchen konnte“, verabschiedete er sich am Ende seiner Stippvisite, auf der er von Domkapitular Monsignore Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands, begleitet wurde.

th (Caritas)

(74 Zeilen/5123/1391; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet

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