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Kommentar von Wolfgang Bullin

Da kann ich nichts ausrichten

„Conversione ecologica 2030“ ist der Name des Projekts, mit dem der Vatikanstaat das umsetzen will, was der Mann an seiner Spitze predigt und fordert, seit er im Amt ist: einen grundlegenden Wandel im Umgang des Menschen mit der Schöpfung.

 Mancher mag diese „ökologische Wende 2030“ hinter den Mauern des Vatikans (siehe Seite 10) belächeln und als Symbolpolitik oder Imagepflege abtun – wegen der vermutlich nicht einmal messbaren Auswirkungen, die diese Maßnamen auf das Weltklima haben werden. Allerdings sollte man mit solch vorschnellen Abwertungen vorsichtig sein, weil man damit auch Wasser auf die Mühlen derer gießt, die behaupten, alle Bemühungen, den CO2-Ausstoß hierzulande zu reduzieren, seien obsolet, weil Deutschland nur für 2,5 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sei. Als Einzelner bin ich, schließe ich mich dieser Haltung an, fein raus: Meine Möglichkeiten sind ja noch viel begrenzter als die des Vatikans oder Deutschlands.

Eine Haltung, auf die man immer wieder stößt, nicht nur in Sachen Umwelt: Ich kann ohnehin nichts ausrichten; da sollen erst einmal andere tätig werden – Politik, Konzerne, Kommunen ... Auf andere zeigen war halt schon immer leichter, als sich selbst, das eigene Verhalten in Frage zu stellen oder gar zu ändern. Dazu aber ist man als Christ sein ganzes Leben lang aufgerufen, in den geprägten Zeiten der Vorbereitung auf die großen Kirchenfeste ganz besonders. Das mag in diesem Advent vielleicht heißen: Nicht darüber räsonieren, dass die Klimakonferenz in Dubai zu wenig oder nichts erreicht hat, sondern überlegen, was ich selber für die Bewahrung der Schöpfung tun kann. Und das ist eine ganze Menge, meist mehr, als man auf einmal umsetzen kann. Muss man auch gar nicht; entscheidend ist es, einen, den ersten Schritt zu tun, mag man die Wirkung auch noch so minimal einschätzen. Zum einen ist es ein gutes Beispiel für andere, und zum anderen bauen wir auf einen Gott, der sogar aus dem Scheitern noch Großes erwachsen lassen kann.    

Wolfgang Bullin