Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Zoom-Meeting mit Frau Dr. Knobloch

„Lasst euch nicht in irgendeiner Form sagen, wen ihr zu lieben oder zu hassen habt“ – Zoom-Meeting mit Frau Dr. Charlotte Knobloch an der TGRS in Amorbach

Am Donnerstag, den 27.01.2025, nahmen die Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klasse der Theresia-Gerhardinger-Realschule in Amorbach an einem Zoom-Meeting mit Frau Dr. Charlotte Knobloch teil. Die 1932 geborene Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde Oberbayern und Trägerin des Deutschen Verdienstordens mit Stern berichtete den Jugendlichen während des 60minütigen Meetings über ihre Familie, ihre Kindheit und darüber, wie es ihr gelang, mit der Hilfe und dem Mut einer ehemaligen Hausangestellten ihres Onkels namens Kreszentia Hummel den Holocaust zu überleben.

Neben ihrer Ausgrenzung innerhalb des Freundeskreises empfand sie den Erlass der Nürnberger Gesetze als Bruch in ihrer Kindheit, der dazu führte, dass ihre Mutter, die zum Judentum konvertiert war, die Familie verlassen musste. „Juden wurden zu Freiwild“ erklärte Charlotte Knobloch. Ihre Großmutter, die zunächst die Stelle der Mutter einnahm, starb nach ihrer Deportation 1942 in Theresienstadt. Der Vater war Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie. Um Charlotte vor der Deportation nach Theresienstadt zu schützen, schickte sie ihr Vater mit Kreszentia Hummel nach Arberg. Auf dem Bauernhof der Familie Hummel lebte sie als vermeintlich uneheliches Kind von Kreszentia unter dem Namen Lotte Hummel. Erst nach Ende des zweiten Weltkrieges und mit dem Eintreffen der Amerikaner gab Charlotte ihre wahre Identität preis. Im Jahr 1945 kehrte sie zu ihrem Vater und in ihre Heimatstadt München zurück.

Frau Knobloch rief die insgesamt 4000 Schülerinnen und Schüler, die bayernweit an der Konferenz teilnahmen dazu auf, für die Demokratie zu kämpfen – „junge Menschen [sollen sich] mit Demokratie beschäftigen und verstehen, wie wichtig sie ist“.