Würzburg (POW) Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten während der zurückliegenden zwei Jahre wird die Würzburger Neumünsterkirche am Hochfest des heiligen Johannes, Mittwoch, 24. Juni, wieder geöffnet. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann weiht den neuen Altar der für die ganze Diözese bedeutsamen Grabeskirche der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan um 18 Uhr bei einem Pontifikalamt. Ein umfangreiches Programm mit Musik, Führungen und Gottesdiensten in den folgenden Tagen lädt die Gläubigen zum Besuch der in neuem Glanz erstrahlten Kirche in der Würzburger Innenstadt ein.
Seit 16. April 2007 war die Grabeskirche der Frankenapostel wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Ab Donnerstag, 25. Juni, ist der generalsanierte und neu gestaltete Kirchenraum für die Öffentlichkeit zugänglich. Ab 9 Uhr gibt es alle halbe Stunde Führungen für maximal 25 Personen. Die letzte Führung findet um 18 Uhr statt. Die Karten sind ab Pfingstmontag, 1. Juni, im Vorverkauf im Museum am Dom erhältlich. Von 14 bis 17 Uhr finden Künstlerbegegnungen für Kinder im Museum am Dom statt. Um 19 Uhr gestaltet Domorganist Professor Stefan Schmidt ein Orgelkonzert mit Werken von Johann Sebastian Bach, Schumann und anderen. Bau- und Kunstreferent Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen liest lyrische Texte von Getrud le Fort. Um 20 Uhr finden Künstlerbegegnungen im Museum am Dom mit Musik statt. Bis Sonntag, 28. Juni, sind im Vorraum des Neumünsters der Aufsatzband über die Renovierung sowie der neue Kirchenführer erhältlich.
Am Freitag, 26. Juni, feiert um 9 Uhr die Dompfarrei Eucharistie im Neumünster. Um 10 Uhr schließt sich eine gebührenpflichtige öffentliche Führung an. Um 12.30 Uhr gestalten Professor Bernd Kremling und Domkapitular Lenssen eine mittägliche Reflexion mit Percussion. Weitere gebührenpflichtige öffentliche Führungen finden um 15 und 16 Uhr statt. Um 19.15 Uhr laden die Domsingknaben bei freiem Eintritt zum Evensong mit Werken von Montiverdi, Schütz, Bruckner und Hummel ein.
Am Samstag, 27. Juni, um 10 Uhr lädt die Katholische Akademie Domschule zur Tagung „Wiederbelebte Geschichte – Zur Wiedereröffnung des Neumünsters, zur Stifts- und Baugeschichte sowie zu den gemachten Funden“ ein. Nähere Informationen unter Telefon 0931/38664500, E-Mail info@domschule-wuerzburg.de. Um 19.30 Uhr erklingt im Neumünster geistliche Harfenmusik mit Texten des irischen Mönchtums. Am Sonntag, 28. Juni, um 11.30 Uhr gestaltet Professor Bernd Kremling den musikalischen Teil des Künstlergottesdiensts mit Domkapitular Lenssen. Bischof Hofmann feiert am Montag, 29. Juni, um 9 Uhr einen Pontifikalgottesdienst zum Wiederbeginn der Eucharistischen Anbetung in der Kreuzkrypta der Neumünsterkirche.
Von Montag, 29. Juni, bis Samstag, 4. Juli, finden jeweils um 19.30 Uhr gebührenpflichtige öffentliche Führungen für maximal 25 Personen statt. Karten sind im Vorraum des Neumünsters erhältlich. In der Kiliani-Oktav zwischen 5. und 12 .Juli finden diese Führungen jeweils um 13.30 Uhr statt. Für die Zeit von Montag, 29. Juni, bis Samstag, 4. Juli, sowie von Montag, 6. Juli, bis Samstag, 11. Juli, können zusätzliche Führungen für Gruppen im Museum am Dom bestellt werden: Telefon 0931/38665600, E-Mail museen@bistum-wuerzburg.de. Wer sich selbst als Führer für das Neumünster qualifizieren möchte, setzt sich mit Alexandra Eck von der Dompastoral in Verbindung, Telefon 0931/38662870, E-Mail domfuehrungsdienst@bistum-wuerzburg.de.
Die letzte große Innensanierung des ehemaligen Kollegiatstifts fand 1952 statt. 1948 war das Neumünster zur Bischofsweihe von Julius Döpfner notdürftig erneuert worden. Wegen größerer Schäden war die Sanierung dringend notwendig geworden. Die Arbeiten wurden vom Bau- und Kunstreferat der Diözese Würzburg geleitet. Die Neumünsterkirche gilt als Urstätte des Christentums in Franken, als ehrwürdigste Stätte des Frankenlands. Sie wurde an jener Stelle errichtet, wo 689 die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan um ihres Glaubens willen getötet und ihre Gebeine zunächst heimlich verscharrt wurden. Bald darauf entstand dort die erste Würzburger Kathedrale, der Salvatordom. Nach dem Neubau des Kiliansdoms in unmittelbarer Nachbarschaft wurde unter Bischof Adalbero im 11. Jahrhundert das „neue Münster“ als romanische Pfeilerbasilika errichtet. Seit dem 18. Jahrhundert zeigt sich das Neumünster als monumentale, kuppelüberwölbte Barockkirche. Baumeister des Umbaus von 1711 bis 1721 war Josef Greißing. Die weitere Ausgestaltung des Innenraums dauerte bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts. 1803 wurde das Stift säkularisiert. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 verbrannte fast die gesamte Innenausstattung. Nach dem Wiederaufbau diente die Neumünsterkirche bis 1967 als Kathedrale der Diözese Würzburg.
(2209/0636; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet
Eine Presseführung findet am Freitag, 19. Juni, um 11 Uhr statt. Einladung erfolgt.