Würzburg (POW) Zur Standortbestimmung hat die Ende 1981 in Würzburg gegründeten „Studiengruppe Entwicklungsprobleme der Industriegesellschaft (STEIG) e.V.“ eine Tagung zum 20. Jahrestag ihrer Gründung genutzt. „Die Entwicklungsprobleme der Industriegesellschaft sind keineswegs kleiner geworden. Auch wenn sie heute nicht mehr so leidenschaftlich diskutiert werden wie vor zwanzig Jahren, so wollen wir nach wie vor grundsätzlich interdisziplinär, aus christlicher Verantwortung und anwendungsorientiert arbeiten", sagt der Vorsitzende Professor Markus Vogt zu Auftrag und Selbstverständnis von STEIG.
Der Sozialethiker Vogt (München) wurde als Vorsitzender wiedergewählt. Auch Edmund Gumpert, Umweltbeauftragte der Diözese Würzburg, ist bei der Mitgliederversammlung in der Würzburger Residenz als einer seiner Stellvertreter im Amt bestätigt worden. Dem Vorstand gehören ferner die Wissenschaftler Dr. Matthias Gsänger (Bamberg) als Sekretär und Dr. Peter Henning Feindt (Hamburg) sowie Dr. Beatrice van Saan-Klein (Wachtberg bei Bonn), Seminarleiterin am Katholisch-Sozialen Institut in Bad Honnef, an. „Damit repräsentiert auch der Vorstand, dass die Mitglieder von STEIG bundesweit in Wissenschaft und Forschung, in Bildung und Gesellschaft verantwortlich tätig sind", freut sich Vogt.
Dem achtköpfigen wissenschaftlichen Beirat gehören aus Würzburg Rechtsanwalt Wolfgang Baumann als Vorsitzender, STEIG-Gründungsvater Professor Reiner Kümmel sowie Dr. Jörg Klawitter an. Ferner der Mediziner und Manager Professor Ulrich Abshagen (Weinheim), der Ökonom Dr. Alfred Gossner (Zolling), die Biologin Dr. Barbara Köstner (Dresden), der Physiker Dr. Dietmar Lindenberger (Köln) sowie der Politikwissenschaftler Professor Ernst Welfonder (Stuttgart).
Inhaltlich beschäftigte sich die Jubiläumstagung mit dem Thema „Fortschritt und Risiko". Unter den Festgästen im voll besetzten Toscana-Saal der Residenz waren unter anderem Professor Theodor Berchem, Präsident der Universität Würzburg, sowie Domkapitular Günter Putz.
STEIG-Mitglieder stellten aktuelle Forschungsergebnisse zum Klimawandel, zum Zustand der Wälder, zum gesellschaftlichen Wertewandel und Umweltbewusstsein ebenso vor wie anwendungsorientierte Projekte als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung. Dazu zählten unter anderem das „Energiekonzept Zukunft“ der Hamburger Elektrizitätswerke, die Gründung innovativer Biotech-Unternehmen im Raum Heidelberg, die Entwicklung der Klein-Blockheizkraftwerke der Firma SenerTec (Schweinfurt), Solarprojekte, Energiemanagement und die Regionalvermarktungsinitiative „Brucker Land“.
Wenngleich die Mitglieder von STEIG bundesweit, zum Teil im Ausland arbeiten, soll Würzburg als „Wiege“ der Studiengruppe wieder als Zentrum von STEIG gestärkt und die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert werden, beschloss die Mitgliederversammlung. Dazu wurde auch eine Kooperation mit ecopol, einer Würzburger Gesellschaft für systemische Kommunalentwicklung und Politikberatung, vereinbart.
Kontakt: Edmund Gumpert, Umweltbeauftragter der Diözese Würzburg, Telefon 0931/38663504 oder 09336/335; E-Mail gumpert@steig.de, Internet www.steig.de
(0602/0184)
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