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Krokodile und Räuber beim Jesuskind

Ausstellung im Museum am Dom in Würzburg zeigt 158 verschiedene Krippen aus aller Welt

Würzburg (POW) Ein Krippe gefertigt aus den Resten einer afrikanischen Getränkedose, kenianische Weihnachtsfiguren aus Bananenblättern, Krokodile, die sich um das Jesuskind scharen, und daneben die geschnitzte Idylle einer winterlichen Krippenlandschaft – all das zeigt die Sonderausstellung „Krippen weltweit“ bis 31. Januar im Museum am Dom in Würzburg. Die insgesamt 158 Exemplare in verschiedenen Größen, Farben und Materialien stammen überwiegend aus einer fränkischen Privatsammlung.

„Weltweit haben die Menschen das Geschehen von Betlehem in ihren eigenen Kulturraum übersetzt“, sagte der Bau- und Kunstreferent der Diözese Würzburg, Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, bei einer Presseführung zur Eröffnung der Ausstellung am 9. Dezember. Es sei bemerkenswert, mit welcher Fantasie die Weihnachtsbotschaft in den einzelnen Regionen unterschiedlich ausgestaltet werde. So findet man beispielsweise in Krippen aus dem südamerikanischen Amazonas-Gebiet statt Ochs und Esel Krokodile und andere wilde Tiere an der Seite des Jesuskinds. Die Heimeligkeit der alpinen Weihnachtslandschaft mutiert in der portugiesischen Interpretation zum farbenfrohen Fest. Und den typisch sorgenvollen Blicken der fränkischen Hirtenfiguren stehen die fröhlichen Gesichter der tönernen tansanischen Königsdarstellungen gegenüber. Auch der Stall von Betlehem, der hierzulande zu jedem Exemplar dazugehört, wird in den Krippen aus wärmeren Ländern häufig weggelassen.

Die europäische Krippenkultur reicht zurück bis ins 14. Jahrhundert, berichtete Lenssen. Vor allem seit dem 18. Jahrhundert habe die plastische Ausgestaltung der Geburt Jesu auch Einzug in die Wohnungen der Menschen genommen. Christliche Missionare hätten dann im 19. Jahrhundert das Krippen-Brauchtum in alle Welt getragen. Gerade in ärmeren Regionen stelle die Manufaktur von Krippen für viele Menschen einen erträglichen Nebenerwerb dar, betonte der Kunstreferent. In Deutschland sind der Alpenraum, das fränkische Rhöngebiet und das Erzgebirge Hochburgen der Krippenherstellung. In Italien werden sie hauptsächlich im Süden des Landes in Neapel, Kalabrien sowie Apulien fabriziert. Volkstümliche Schnitzereien sind Ausdruck polnischer Krippenkunst. Die Tonfiguren der französischen Provence zeichnen sich häufig durch ihre Salzglasur aus. In einer Krippe aus dieser Region findet sich neben Pfarrer, Bürgermeister, Koch und Bäcker auch der Räuberhauptmann bei der Geburt des Gottessohns ein.

Die Sonderausstellung ist dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet. An den Sonntagen findet jeweils um 15 Uhr eine rund einstündige Führung statt. Am 24., 25. und 31. Dezember und am 1. Januar ist die Ausstellung geschlossen. Weitere Informationen und Anmeldung von Gruppenführungen bei: Museum am Dom, Kiliansplatz 1, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38665600, Fax 0931/38665609, E-Mail museen@bistum-wuerzburg.de, Internet www.museum-am-dom.de.

ksc (POW)

(33 Zeilen/5109/1498; E-Mail voraus)

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