Würzburg (POW) Mit einem Festakt ist der erste Bauabschnitt der umfangreichen Generalsanierung der Caritas-Don-Bosco-Berufsschule am Würzburger Schottenanger am Dienstag, 28. Juli, abgeschlossen worden. 5,8 Millionen Euro, also mehr als die Hälfte der für alle vier Bauabschnitte veranschlagten elf Millionen Euro, wurden für die komplexen Umbauten zum barrierefreien Schulhaus bislang investiert. Im Beisein von Landtagspräsidentin Barbara Stamm, der aktiven und ehemaligen Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib, Manfred Ländner, Oliver Jörg und Manfred Ach, Würzburgs Bürgermeister Dr. Adolf Bauer und Sozialreferent Robert Scheller segneten Salesianerpater Walter Kirchmann und der evangelische Pfarrer Gerhard Zellfelder die neuen Räume.
„Einfach Klasse. Das neue Schulhaus gefällt uns. Es macht Spaß, in diesen Räumen zu arbeiten und zu lernen“, sagte Sevgi, eine der Schülerinnen, stellvertretend für die 650 Schülerinnen und Schüler, die im aktuellen Schuljahr in der Don-Bosco-Berufsschule die Berufsvorbereitung oder die Berufsausbildung absolvieren. Für die Auszubildenden des sogenannten „weißen Bereichs“ – Beiköche, Bäcker, Hauswirtschaft, Verkauf und Catering – wurde unter anderem im Erdgeschoss ein großer integrierter Fachraum eingerichtet, der eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis ermöglicht. Der beschwerliche Weg über 116 Treppenstufen ins vierte Stockwerk entfällt für diese Berufsgruppe somit zukünftig. Ohnehin sind alle Ebenen des Hauses ab sofort per Aufzug erreichbar.
„Hier werden die Auszubildenden mit Verantwortung, Gespür, Kreativität und Liebe unterstützt“, lobte Stamm die Don-Bosco-Berufsschule. Der Kraftakt, Fördermöglichkeiten zu schaffen, habe sich gelohnt, „denn gerade Berufsschüler mit besonderem Förderbedarf bedürfen unserer besonderen Aufmerksamkeit“. Stolz auf die Don-Bosco-Berufsschule zeigte sich Bürgermeister Bauer. „Als Schulstadt sind wir hocherfreut über diese Einrichtung, welche spürbar vom Geist Don Boscos getragen ist.“ Der frühere Landtagsabgeordnete Manfred Ach, Beirat der Caritas-Schulen gGmbH, würdigte die großartigen Leistungen aller an dem Projekt beteiligten, sowie die Visionen, die Schulleiter Dr. Harald Ebert mit seinem Lehrerkollegium konsequent verwirkliche: „Glück auf! Und wenn Sie meinen Rat benötigen, stehe ich gerne bereit.“ Caritasdirektor Martin Pfriem hob hervor, dass in der Don-Bosco-Berufsschule der Mensch spürbar im Mittelpunkt stehe. Die Caritas könne es sich nicht leisten, in Zeiten der Krise das Angebot zu reduzieren. „Gerade dann gilt es, Akzente zu setzen für Menschen in Not.“
Manfred Steigerwald, Geschäftsführer der gemeinnützigen Caritas-Schulen gGmbH, zeigte sich erfreut, dass der erste Bauabschnitt zeitlich und finanziell als Punktlandung zu Ende ging, „und das, obwohl die Arbeiten bei laufendem Schulbetrieb durchgeführt wurden“. Er hoffe, dass auch die verbleibenden Abschnitt ebenso zügig saniert werden könnten und dankte nicht zuletzt den politisch Verantwortlichen für die Sicherstellung der Finanzierung.
Schulleiter Ebert hob in seiner Rede hervor, dass der Umbau der Schule die konzeptionelle Weiterentwicklung der Schule innerhalb eines sich entwickelnden inklusiven Schulsystems widerspiegele. Neben den 650 Schülern in der Berufsvorbereitung und der Berufsausbildung betreue die Schule derzeit 500 junge Menschen an Regelberufsschulen und in Betrieben, beratend oder aufsuchend. Die barrierefreie Bauweise sorge dafür, dass junge Menschen mit Unterstützungsbedarf in den Bereichen Motorik, Sehen, Hören, Lernen und Sprache mit Beratung, Diagnostik, Qualifizierung und Assistenz unterstützt werden können. Das erweiterte Raumprogramm für Berufe im Dienstleitungssektor trage dem wachsenden Arbeitskräftebedarf in diesem Bereich Rechnung. Weiter werde den Erfordernissen eines modernen Unterrichts Rechnung getragen, wenn zum Beispiel Verkaufssituationen nicht unterrichtlich inszeniert werden, sondern im Rahmen einer Schülerfirma an einer realen Verkaufstheke stattfinden – „natürlich fachlich angeleitet und mit anschließender Auswertung“.
Andreas Halbig, Leiter des benachbarten Caritas-Don-Bosco-Berufsbildungswerks Würzburg, wertete es als ein positives Zeichen, dass trotz der Umbauarbeiten im laufenden Schuljahr alle Auszubildenden zum Friseur und zum Bäcker die diesjährige Abschlussprüfung bestanden haben. „Offensichtlich gelingt es hier, junge Menschen zu motivieren, Leistung zu erbringen“, würdigte er die Leistung der Don-Bosco-Berufsschule. Architekt Rainer Kriebel lobte das Zusammenwirken der „hochgradig teamfähigen Beteiligten“. So sei es gelungen, die Visionen für die Don-Bosco-Berufsschule für ein Konzept dieser Größenordnung äußerst unkompliziert zu verwirklichen. Als Erinnerung an den ersten Bauabschnitt überreichte er Schulleiter Ebert eine Bronzeplakette des kürzlich angeschafften Minitransporters der Schule: „Er steht für Wendigkeit, Kraft und Charme und soll in Zukunft, wie bislang die Symbole der an der Schule vertretenen Berufe, den Brunnen im Pausenhof zieren“, sagte Kriebel.
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