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„Der richtige Mann zur richtigen Zeit“

Norbert Klemm als Leiter des Don Bosco-Berufsbildungswerks der Caritas verabschiedet – Andreas Halbig als Nachfolger eingeführt

Würzburg (POW) Rund 200 Gäste aus Wirtschaft, Schule, Politik und Kirche haben am Montag, 30. März, im Berufsbildungswerk der Caritas-Don Bosco GmbH Norbert Klemm (65) verabschiedet. 28 Jahre hatte Klemm dort gearbeitet, in den vergangenen elf Jahren als Gesamtleiter. Sein Nachfolger im Amt ist der bisherige Internatsleiter des Berufsbildungswerks (BBW), Andreas Halbig (40).

Als Ausbildungsleiter hatte Klemm 1981 beim BBW angefangen. 1997 übernahm er die Gesamtleitung des Berufsbildungswerks von Salesianerpater Andreas Neumeier. 2003 kam auch die Leitung des Christlichen Bildungswerks (CBW) in Bad Neustadt hinzu. Klemm drückte nach Angaben der Caritas dem Bildungswerk mit vielen Bauprojekten und neuen Ausbildungsgängen wie keiner seiner Vorgänger seinen Stempel auf. Seine größten Projekte waren der Um- und Ausbau des von der Diözese Würzburg gekauften Schönbachhofs in Gadheim zum „Sankt Markushof“ und der Kauf des ehemaligen Don Bosco-Heims der Salesianer in Bad Neustadt, das die Stadt zuletzt als Übergangswohnheim nutzte. Nach umfangreichen Umbauten wurde es kurz vor Klemms Ausscheiden als Büro- und Ausbildungsgebäude des CBW eingeweiht.

Acht neue Ausbildungsberufe für lernschwache Jugendliche führte Klemm im BBW ein, 17 Berufe sind es heute insgesamt. Zirka 2000 Jugendliche bekamen in Berufen wie Karrosseriebauer, Beikoch, Hauswirtschaftshelfer, Friseur oder Elektrogerätezusammenbauer eine Chance zu einem Start ins Berufsleben. „Das BBW war unter Ihrer Leitung immer seiner Zeit voraus. Sie haben es geschafft, Qualität und Wirtschaftlichkeit miteinander zu verbinden“, sagte Salesianerprovinzial Pater Josef Grünner in seiner Festansprache. Klemm habe die Jugendlichen und seine Mitarbeiter immer auf gleicher Augenhöhe behandelt. Besonders im Hinblick auf viele neue Einrichtungen und Projekte, die Klemm initiierte, sagte er: „Sie waren der richtige Mann zur richtigen Zeit.“

Hans-Georg Rüth von der Regierung von Unterfranken übermittelte Grußworte des Regierungspräsidenten Dr. Paul Beinhofer. Klemms langjährige Arbeit sei ein „leuchtendes Beispiel dafür, wie der Selbstwert junger Menschen entwickelt werden kann. Die Jahre hier ermöglichen vielen schwächeren Jugendlichen einen Zugang zum Arbeitsmarkt.“ Bürgermeister Dr. Adolf Bauer überbrachte Grüße vom Würzburger Oberbürgermeister Georg Rosenthal. Geschenke habe er von der Stadt keine, die sei dafür zu arm. Aber als bischöflicher Finanzdirektor brachte er seinem Freund Wein mit. „Don Bosco ist mit Norbert Klemm ein Begriff über die Region hinaus geworden“, sagte Bauer. Klemm habe sich immer als zuverlässiger Brückenbauer zwischen Institutionen und politischen Parteien erwiesen.

Eugen Hain, Leiter der Würzburger Agentur für Arbeit, zollte Klemm höchsten Respekt. Unter seiner Leitung sei das Würzburger Berufsbildungswerk bundesweit eines der erfolgreichsten und kostengünstigsten geworden. Als einer der wichtigsten Kostenträger habe die Arbeitsagentur immer wohlwollend mit dem BBW zusammengearbeitet, doch „wir brauchen jedesmal gute Ergebnisse der Maßnahmen“. Wehmütig über den Abschied und voller Respekt gegenüber ihrem scheidenden Kollegen äußerten sich Franz-Josef Haska vom Bundesvorstand der 52 deutschen Berufsbildungswerke und Konrad Fath für die bayerischen BBW-Leiter. Man habe oft ungläubig und fast neidisch nach Würzburg geschaut, in welcher Schnelligkeit und Qualität dort neue Ideen umgesetzt worden seien. Klemms Nachfolger boten sie eine gute Zusammenarbeit in ihrer Runde an.

Nach den Grußworten überbrachten Abordnungen aller im BBW lernenden Berufsgruppen ihrem scheidenden Direktor symbolische Abschiedsgeschenke zur Auflockerung seines Ruhestands. Nicht umsonst konnte ihn sich keiner der Laudatoren als echten Ruheständler vorstellen. Klemm versprach, sich wieder sehen zu lassen und regelmäßig am Stammtisch teilzunehmen. Schließlich übergab er unter den Augen der Gesellschafter – Domkapitular Dietrich Seidel und Caritasdirektor Martin Pfriem für den Diözesan-Caritasverband und der Salesianerpatres Clemens Schliermann und Josef Grünner – den Hausschlüssel an Andreas Halbig. „Halten Sie uns die Treue“, bat der neue Direktor die Gäste. „Nicht für mich, sondern im Interesse der Jugendlichen.“

(1509/0442; E-Mail voraus)

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