Würzburg (POW) Besonders die Jugendlichen zwischen 14 und 16 Jahren sollen bei den Pfarrgemeinderatswahlen am 17. März angesprochen werden. Erstmals dürfen sie in der Diözese Würzburg wählen. In folgendem Interview äußert sich der Vorsitzende des Diözesanrats, Norbert Baumann (Schweinfurt), zu seinem Brief an die Jugendlichen und blickt auf Aufgaben der künftigen Mitglieder dieses Pfarreigremiums.
POW: Warum lohnt es sich im Jahr 2002, für den Pfarrgemeinderat zu kandidieren?
Baumann: Das Pfarreileben ist ohne Pfarrgemeinderäte nicht mehr vorstellbar. Den Pfarrgemeinderäten kommt heute besondere Bedeutung zu, die insbesondere bei der Entwicklung der kooperativen Pastoral deutlich wird. Dabei ist das Engagement und die Verantwortungsbereitschaft jedes Einzelnen gefragt. Die Kandidatur für den Pfarrgemeinderat zeigt die Bereitschaft zur Wahrnehmung der Verantwortung für die Sendung der Kirche.
POW: Das Motto der diesjährigen Wahl lautet „Menschen bewegen“. Wie kann der Pfarrgemeinderat heute Menschen bewegen und wozu?
Baumann: Der Pfarrgemeinderat kann in doppelter Richtung Menschen bewegen. Zum einen können die Mitglieder des Pfarrgemeinderats selbst mitverantwortlich das Pfarreileben gestalten. Zum anderen können sie Menschen dazu bewegen, sich selbst zu engagieren. Entscheidend ist das Bewusstsein, dass es nicht genügt, Kirche aus der Sicht des versorgten Konsumenten zu erleben.
POW: Welche besonderen Aufgaben sehen Sie in den kommenden Jahren auf die Pfarrgemeinderäte in der Diözese Würzburg zukommen?
Baumann: Die neuen Seelsorgeeinheiten werden in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, zusammen mit den Pfarrgemeinderäten der Nachbargemeinden Kooperations- und Organisationsformen der Pfarreiengemeinschaft zu entwickeln, um die gemeinsamen Anliegen zu klären und die nötigen Absprachen zu treffen. Entscheidend für das Gelingen dieser Entwicklung wird ein verstärkter Blick für ein gutes Miteinander aller sein.
POW: Rund 22.000 14- bis 16-Jährige in der Diözese Würzburg erhalten in den kommenden Tagen einen Brief von Ihnen. Was sagen Sie den Jugendlichen?
Baumann: Zunächst will ich mit diesen Brief auf die Erweiterung des aktiven Wahlrechts aufmerksam machen. Erstmals können in unserem Bistum Personen wählen, die das 14. Lebensjahr vollendet haben. Zum anderen lade ich diese Jugendlichen ein, auch von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, da Wahlrecht nach meiner Auffassung auch größere Mitverantwortung bedeutet, die ihren Ausdruck in der Wahlbeteiligung finden sollte.
POW: Von welcher Wahlbeteiligung in der Diözese Würzburg träumen Sie?
Baumann: Ich hoffe auf eine Wahlbeteiligung von 25 Prozent plus X und würde mich sehr freuen, wenn sich viele Jugendliche, die erstmals wählen können, an der Wahl beteiligen.
(0702/0189)
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